Puerto Varas, Isla Chiloe
Puerto Varas ist Sprungbrett für die Isla Chiloe. Die Insel wurde zum Top Ten-Reiseziel 2009 auserkoren. Die Einwohner Chiloes verstehen sich nicht als Chilenen sondern als Chiloten, und auch die Entwicklung lief mehrheitlich separiert ab. Ähnlich wie die der Osterinsel. Die Chiloten stellen nebenbei seit vielen Jahrzehnten den Grossteil der Schafschehrer Patagoniens und ziehen in Teams von Estancia zu Estancia. Auf Chiloe regnet es 9 Monate im Jahr. Im November, sagt man, habe man die grösste Chance, mal ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen. Haben wir aber nicht, und so kommen wir in den Genuss typisch chilotischen Dauerregens. Auf Chiloe gibt es über 160 Kirchen, d.h. fast eine pro Einwohner. Alle aus Holz gebaut, weil es auf der Insel keine Steine gibt. Und weil fast alle Kirchen von der UNESCO geschützt sind, müssen sie nun dauernd ihre morschen Kirchen reparieren. Da bleibt fast keine Zeit für anderes. Wenn sie mal Zeit haben, die Chiloten, dann gehen sie fischen. Oder erzählen sich Mythen. Vom El Grauco um Beispiel. Heidnische Mythen erzählen und gleichzeitig Kirchen reparieren, funktioniert, auf Chiloe. In morschen Hütten wohnend, sich Schauermärchen erzählend, permanent Muschelsuppe essend und das alles im Dauerregen, das macht komisch. Und genau deshalb wird uns diese aussergewöhnliche Insel sehr sehr lange in guter Erinnerung bleiben.
tankwarth - 22. Nov, 04:14