Montag, 19. Januar 2009

Hanoi

Der Tortur der Nachtzugfahrt zollen wir unseren Tribut. In Form von Augenringen, die diejenigen des Iberia-Fluges bei weitem schlagen. Müde und abgekämpft müssen wir uns am Bahnhof gegen Hustler und Scammer wehren, die uns verarschen wollen. Trotz heroischem Kampf laufen wir einem gewitzten Quartett ins Messer. Schadlos entkommen wir ihren Fängen, sind aber total genervt und Hanoi wird es schwer haben, unser Herz zurückzuerobern. Hanois Altstadt ist eng und verwinkelt und quillt über vor Menschen und Verkehr. Keine Umstände, die zur Entspannung beitragen. Unsere Gemüter und Anti-Hanoi-Stimmung beruhigt sich erst etwas, als wir uns ein paar Bia Hoi eingestellt haben. Bia Hoi ist Bier von Kleinstbrauereien, frisch gebraut und ohne Konservierungsmittel. Ein Glas kostet 20 Rappen. Bia Hoi (Glas hoch)! "100%", "Bottom up"!

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Das ewige gebettle und die ständige Gefahr, übers Ohr gehauen zu werden macht einen fertig. Insbesondere nach einer schlaflosen Nacht.

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Da hilft nur eines: Bia Hoi! Ganz viel Bia Hoi.

Sonntag, 18. Januar 2009

Hue - Hanoi

Mit dem Nachzug, dem sogenannten Wiedervereinigungszug, geht es in 14 Stunden von Hue in die Hauptstadt Hanoi. Am Zug angehängt gibt es einen Touristenwagen. Das haben wir aber nicht gewusst, sodass wir als einzige Westler in den Vietnamesen-Waggons reisen. Ein winziges Abteil teilen wir zwei mit 6 Vietnamesen. Wir zwei oben, die 6 jungen Vietnamesen eng wie Hünher auf der Stange unten und irgendwo in der Mitte das Gepäck. Ein Hammerspektakel diese Fahrt mit Kind und Kegel.

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Samstag, 17. Januar 2009

Umgebung von Hue

Heute fahren wir mit Nguyen und Tam ins "Countryside". Auf den Rücksitzen ihrer Motocycles rasen wir über Landstrassen und besuchen alte Tempel, Kaisergräber und Märkte. Und befreundete Familien von Nguyen. Nguyen ist als Motocyclo-Fahrer mit bescheidenen Englischkenntnissen in der oberen vietnamesischen Mittelschicht zuhause. Er ist stolz auf seinen Status und seinen Tagesverdienst von ca. 10 - 15 USD. Seine Freunde sind bedeutend ärmer. Die Kioskbesitzerin beispielsweise wohnt auch in ihrem Kartonkiosk und macht 2 Dollar am Tag. Umsatz!

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Pascal & Nguyen auf Honda. Als ich die gute Federung und den starken Motor lobe, gluckst er minutenlang vor Freude.

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Claudia & Tam, Nguyens Schwester

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Stolz trotz Armut, "Kiosk"besitzerin

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Markt auf dem Land. Im schlechten Wetter des Nordens nicht mehr nur entzückend und bunt, sondern vor allem arm.

Freitag, 16. Januar 2009

Hue

In Hue, der alten Kaiserstadt, machen wir es uns einmal mehr im Budget Strip, knapp ausserhalb der alten Stadtmauern, bequem. Wir besuchen die Citadelle und anerkennen, dass im alten Vietnam hier die Musik gespielt wurde.

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Donnerstag, 15. Januar 2009

Hoi An - Hue

Die Fahrt im Bus von Hoi An nach Hue führt über den Wolkenpass, der seinen Namen zurecht trägt. Und die Fahrt führt uns immer näher an den 17. Breitengrad, der einst den Norden vom Süden trennte und im Krieg am übelsten versehrt wurde. Vorbei an tausenden von Reisfeldern in denen hunderttausende von Menschen arbeiten. Knöcheltief gebückt im kalten Wasser stehend, viermal pro Jahr das Feld bestellend für 80 Cent pro Tag. "Die Götter hatten Sisyphos dazu verurteilt, unablässig einen Felsblock einen Berg hinaufzuwälzen, von dessen Gipfel der Stein von selbst wieder hinunterrollte. Sie hatten mit einiger Berechtigung bedacht, dass es keine fürchterlichere Strafe gibt als eine unnütze und aussichtslose Arbeit." Doch dann kommt Albert Camus und meint, dass erst dieses absurde Leben und der Kampf am Abgrund das Leben lebenswert mache. Und diesen Camus muss man immer und immer wieder bemühen, um im nordvietnameschen Winter nicht komisch zu werden.

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Mittwoch, 14. Januar 2009

My Son

Der Toursimus ist generell anfällig für den Halo-Effekt ("Halo Effect", Phil Rosenzweig). Der Halo-Effekt ist ein psychologischer Beurteilungsfehler der in Überstrahlung mündet. Die meisten touristischen Highlights sind davon betroffen. Zugegebenermassen bemerkenswert schöne Orte werden über die Zeit übermässig schöngeredet und folglich übermässig intensiv besucht, sodass sie letzlich enttäuschen. Venedig, Paris, Jungfrau-Joch, Akropolis, Perito Moreno-Gletscher, Machu piccho usw.. Und so auch My Son, das vietnamesische Pendant zu Angkor Wat in Kambodscha. Ein Kraft-Ort, der durch exzessiven Tourismus entweiht wird. Der internationale Tourismus hat einige Herausforderungen zu bewältigen. Und ich zitiere nochmals Mister Binh: "Lonely Planet is shit book!" Speziell die vietnamesische Ausgabe.

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Dienstag, 13. Januar 2009

Hoi An

Hoi An ist bekannt für seine Altstadt, da es nahezu die einzige vietnamesische Ortschaft ist, die im Verlaufe der harten Geschichte nicht mindestens einmal dem Erdboden gleichgemacht wurde. Zudem sorgt der historische Bevölkerungsmix (Vietnamesen, Chinesen, Japaner) für interessante architektonische Verhältnisse. Schade, dass das Dorf dermassen von Touristen überlaufen ist. Schade auch, dass wir das legendäre Vollmond-Fest von Hoi An verpassen (danke Mirko für den Hinweis und überhaupt). Hoi An ist auch bekannt für seine Schneider-Läden, die für wenig Geld alles massgeschneidert kopieren, was die Modewelt erfunden hat.

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Wir werden Bangkok-Jerry treu bleiben. Für massgeschneiderte Casual-Kleider ist Vietnam Thailand aber vorzuziehen, da günstiger. Das Ganze war ein Riesen-Gaudi.

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Bieropfer

Montag, 12. Januar 2009

Mui Ne - Hoi An

Belesen und erholt geht es weiter. In 16 stündiger Busfahrt von Mui Ne nach Hoi An. Von Südvietnam nach Zentralvietnam. Vom 150-Dollar-Bungalow zurück ins 15-Dollar-Hostel im Budget Strip. Vom progressiven Süden in den konservativen Norden. Das Busssystem in Vietnam ist vorzüglich und ideal fürs Individualreisen. Auch wenn die Strassen, insbesondere die Nationalstrasse, in erbärmlichem Zustand sind. Sehr empfehlenswert sind die Busse von Sinh-Cafe.

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Sehr komfortabel sind die Schlaf-Busse. Man liegt wie in einem Bahn-Schlafwagen und hat reichlich Platz.

Schamo on tour

Das Logbuch von Claudia, Pascal & Jonas Jaberg zu Welt- und sonstigen Reisen. Gestartet am 1. November 2008. Never stop exploring.

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