Sonntag, 19. Mai 2013

Vancouver, SoMa

Wir nehmen das zweite Airbnb-Haus dieser Reise in Beschlag. Unpersönlicher, als dasjenige in Oakland. Aber nett eingerichtet, mit der perfekten Grösse, einem Garten, in guter Lage. Das Häuschen liegt im Stadtteil SoMa (South Main), südlich von Downtown. "Formerly a working class residential heartland, then a skid row holdout (Pennergegend), has been colonized by boho urbanites (Bohemiens)." Schon wieder. Ganz sicher kein Zufall. "Here decades of European immigrants created a United Nations of restaurants, coffee bars and exotic delis." Da sind sie also wieder, die gesellschaftlichen Dynamiken, Vermischungen und kulturellen Hinterlassenschaften. Nach einem Monat in der Wüste, genau das richtige.

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Viele Häuser in Vancouver haben im Erdgeschoss sogenannte "Mortgage Helper". Das ist eine kleine Wohnung/Suite, welche untervermietet wird. Auch wir haben unten drin eine solche Suite. Marleen, die Mieterin, ist von den Philippinen und hütet in Vancouver Kids.

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Samstag, 18. Mai 2013

San Francisco - Vancouver

Wir transferieren. Von San Franciso weiter nach Vancouver. Merry und Rusty fahren uns zum Flughafen. Letzte Grüsse und Umarmungen. Der zweistündige Flug vergeht wie in ebendem. Völlig problemlos. Jonas ergattert sich seinen 6. Länderpunkt, der Schreibende sich seinen 44.. Claudia ist bereits ein alter Kanada-Hase. Aus Rot wird Grün. Aus der flirrenden Hitze der letzten Wochen wird kühles Wetter, dass sich nur mit Wohlwollen als frühlingshaft bezeichnen lässt. Auf den bewaldeten Berggipfeln sitzt Schnee wie Zuckerguss. Hello Canada!

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Freitag, 17. Mai 2013

Monterey

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Wir geniessen einen letzten Tag in der Sonne Kaliforniens. An unserem Lieblingsstrand, in den Dünen von Monterey. Nach vier Wochen im Campermobil, unterwegs im US Südwesten, ist unser Erlebnisschatz um viele Elemente reicher. Wobei es nicht Einzelerlebnisse sind, die den Horizont erweitern, sondern die Breite an Eindrücken. Es ist nicht eine Wanderung im Zion National Park oder der Blick in den Grand Canyon. Es ist die alltägliche Wahrnehmung einer Region, die ein Bild macht. Die Gespräche mit dem Wohnmobil-Nachbar von nebenan, mit der Angestellten in der Burger-Bude, mit dem Tankwart oder der Rangerin. Eine Wahrnehmung die in keiner Weise umfassend sein kann, aber dennoch Aussagen erlaubt. Der Südwesten ist landschaftlich reizvoll. Landschaftliche Besonderheiten folgen in regelmässigem und gut überbrückbarem Abstand und bilden die Perlen in der Kette, denen man folgt. Der Rahmen jedoch ist die weite Wüste, mit der durch sie hindurchführenden Strasse. Der Himmel ist nah. Leere, Einsamkeit, Abgeschiedenheit. Viel Zeit für sich selber. Das ist das Bild, das bleibt und das auf einen einwirkt. Menschen und ihr Wirken stören dieses Bild eher, als dass sie es ergänzen. Das menschliche Vermächtnis der letzten 150 Jahre in dieser Region ist eine handvoll Räubergeschichten von Individuen, die sich diesen Erdwinkel als Spielplatz ausgesucht haben, weil sie andernorts nichts mehr zu suchen hatten. Oder von Pionieren auf der Durchreise. Wir suchten, wie üblich, nach komplizierten gesellschaftlichen Dynamiken, Vermischungen und kulturellen Hinterlassenschaften, und fanden eine recht banale Vergangenheit und Gegenwart. "Obama muss weg. Früher war alles besser. Amerika, was ist aus dir geworden". Was einem viel Zeit gibt, für einen selbst. Für das einfache Leben, das einfache Zusammenleben zu dritt. Fahren, Feuer machen, Reden, Spielen, Essen, Schlafen, Lesen, Wasser & Benzin auffüllen. Heute, allenfalls morgen. Treiben. Keine Planungen über Wochen. "I have never found a companion that was so companionable as solitude". Henry David Thoreau

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Donnerstag, 16. Mai 2013

Konsumland USA

Wie in allen Bereichen ist in den USA auch beim Essen bzw. dem Einkauf von Lebensmitteln eine Polarisierung festzustellen. Auf der einen Seite wird bei Standardgütern die Uniformiertheit auf die Spitze getrieben und das marktwirtschaftliche System ad absurdum geführt. Die Shopping Cities, die landauf landab gleich aussehen und aus denselben langweiligen Marken und Ketten bestehen, bieten dieselbe Trostlosigkeit und Einfältigkeit im Angebot wie die Ausgabestellen planwirtschaftlicher Kolchosen. Auf der anderen Seite florieren insbesondere in Kalifornien die Farmers Markets, wo eine bunte und interessante Vielfalt von Güter direkt vom Bauern gekauft wird.

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Farmers Market

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Fruchtbares Kalifornien. Früchte- und Gemüseparadies

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Uniformiertheit pur. Nichts zu spüren von der Diversität stimulierenden Marktwirtschaft. Walmart, Burger King, Subway, Starbucks, Wendy's, Denny's, Taco Bell, Best Buy, Orchards... schmeckt alles gleich.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Kernville - Monterey

Morgens um 4 Uhr lösen wir die Handbremse unseres, wie ein Christbaum leuchtenden, Mobils. Durch die schwarze kalifornische Nacht und einen glänzenden Morgen steuern wir es nach Santa Cruz, ins Surfer-Mekka. Wir realisieren dabei, wie problemlos bislang alles geklappt hat. Abgesehen von 6 durchgebrannten Sicherungen, einer fortgewehten Dachluke und einem abhandengekommenen Raddeckel hatten wir Glück und eine gute Hand. Ohne eine Reservation kamen wir unter, wo und wie wir wollten. Bis heute. Auf einem der vielen sanierungsbedürftigen Highways platzt unser Wassersystem und entlädt seine Fracht (120 Liter) in der Kabine. In Santa Cruz klappern wir Campground um Campground ab, um einzusehen, dass hier nicht unser Ort sein wird. Wir fahren zurück nach Monterey, wo wir unsere Reise vor vier Wochen in den Dünen starteten.

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Reparaturarbeiten in der Werft

Dienstag, 14. Mai 2013

Zigeunerleben

Lustig ist das Zigeunerleben. Faria, faria, fum. Brauchen dem Kaiser kein Zins zu geben. Faria, faria, fum.
Stimmt so nicht mehr ganz in der Neuzeit. Hier ein paar Kennzahlen, bezogen auf 30 Tage Campervanleben.
> RV-Miete: $2500, davon ca. $500 Servisierungskosten wie Miete Bettwäsche, Miete Küchenutensilien, Reinigung usw.
> Benzin: $1100 für ca. 1000 Liter Regular Unleaded. Reicht für 2600 Meilen oder 4000 km. Ergibt einen Verbrauch von 25 Litern pro 100 km.
> Campgrounds: $1000. Ergibt einen Schnitt von $33 pro Nacht. Die Spannweite reicht von $10 bis $70 und ist abhängig von Ort, Lage und Facilities. Wir fühlen uns auf den einfachen Plätzen durchs Band wohler. Alle 3 Tage muss das Vehikel jedoch befüllt werden mit Wasser. Elektrizität ist von Vorteil, wenn es sehr heiss ist (AC)
> Einkäufe, Restaurants und Parkeintritte: $1000.
> Macht total Kosten von ca. $5500 pro Monat
> Wasserverbrauch: 40 Liter ohne Duschen, 80 mit Duschen pro Tag. Zuhause braucht man für eine Dusche pro Person 60-80 Liter.
> Generator, braucht man selten.
> 10 Bündel Feuerholz fürs abendliche Lagerfeuer ($5-8 pro Bündel)
> 12 Gallonen bzw. 40 Liter Propangas für Herd, Kühlschrank und Heizung
> Prepaid data Vertrag von T-mobile: $60
That's all you need. Man lebt nah an der Natur und kommt weit herum. Dennoch muss man auf Komfort (wie kühles Bier) nicht verzichten.

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Optimal. Z.b. Panamint Springs oder Lees Ferry oder Blythe. Viel Platz, schöne Kulisse. Natur.

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Suboptimal, aber teuer: Betonwüste KOA Las Vegas

Montag, 13. Mai 2013

Death Valley - Kernville

Unsere Motorhome-Reise geht in ihre letzte Woche. Es gilt, den Kreis zurück nach San Francisco möglichst entspannt zu schliessen, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Lake Isabella und der Kern River scheinen uns ideal dafür. Ideal heisst für uns: Wasser (Meer, See, Fluss). Warm. Ruhig. Feuerestelle. Und viel Platz rund um unsere Camp Site für maximalen Jonas-Auslauf.

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Sonntag, 12. Mai 2013

Death Valley

Seit Juli 1996 beschäftigte ein rätselhafter Fall die Deutsche Öffentlichkeit. 13 Jahre lang. Eine Familie mit zwei Kindern verschwand spurlos in der Mojave Wüste. Zwar fand man ihren Mietwagen 4 Monate später in einem Seitental des Death Valley, von den Menschen jedoch keine Spur. Erst 2009 wurden deren Überreste entdeckt, die Medien berichteten flächendeckend. Bei unserer Durchfahrt durchs heisseste und trockendste Tal Nordamerikas (Rekordtemperatur 56 Grad Celsius) herrschen 46 Grad Celsius (zu warm für die Jahreszeit) und wir kriegen eine plastische Vorstellung der extremen Bedingungen. Neben dem Bestaunen der bizarren Szenerien rekonstruieren wir die Route der verunglückten Familie und wundern uns. Nach einem intensiven Tag nächtigen wir im Panamint Gebirge, unter einem kaum zu schlagenden Sternenzelt. Unweit des Ortes, wo Wanderer die Verunglückten fanden.

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Just als uns die Äusserung "hier gibt's kein Leben" über die Lippen rutscht, kommt ein Koyote quitschfidel ums Eck getänzelt

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Bad Water Basin, 85 Meter unter Meeresspiegel. Am toten Meer warens 414 MuM.

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Devils Golf Course

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Abkühlung in der Lebensmittel-Kiste

Schamo on tour

Das Logbuch von Claudia, Pascal & Jonas Jaberg zu Welt- und sonstigen Reisen. Gestartet am 1. November 2008. Never stop exploring.

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